Erstaunlich


Die Konferenz war lange geplant. Wichtige Leute aus drei Ländern kamen zusammen - kein gewöhnliches Meeting also. Ich wusste, dass mein Chef sich wieder mal voll auf mich verlassen würde; er kam direkt von einer Geschäftsreise und war, wie so oft, nicht vorbereitet. Es ging aber um viel. Also verbrachte ich Tage mit Erstellung der Präsentation und der Zahlenwerke.

Als der große Tag endlich da war, stand ich besonders früh auf, um noch etwas Zeit vor dem Treffen zu haben. Bei der Auswahl der Garderobe gab ich mir natürlich besondere Mühe. Ich entschied mich für ein hellgraues Kostüm mit engem kurzen Rock und ein hellgelbes Seidentop. Dazu dunkelgraue Highheels. Meine langen Haare steckte ich hoch.

So fuhr ich in die Firma und ordnete in meinem Büro noch einmal die Unterlagen.

Danach bereitete ich den Konferenzraum vor, dirigierte die Leute vom Catering, bestellte noch zusätzlich Tee und frisches Obst, prüfte den Beamer, verkabelte meinen Laptop usw., usf.

Die Konferenz begann pünktlich um neun.
Nach der Begrüßungszeremonie begann ich mit der Vorführung. Eine Stunde später saß ich erleichtert am Tisch (alles gut gegangen!) und wir konnten beginnen, mit den anwesenden 15 Geschäftsleuten die Details zu besprechen. So ein Großauftrag will erstmal gewonnen werden.

Die Atmosphäre wurde gelöster. Wir klärten und erklärten, tranken Kaffee und besprachen den weiteren Verlauf des Tages. Gegen 12 Uhr wollten wir alle ins Casino essen gehen, danach war die Verabschiedung vorgesehen. Es lief gut.

Allerdings hatte ich wieder mal die Aufgabe bekommen, Protokoll zu führen. Dies erwies sich bald als fatal.

Als Protokollantin konnte ich nicht einfach den Raum verlassen. Ich musste von Anfang bis Ende der Konferenz anwesend sein. Normalerweise ist dies kein Problem, aber an diesem Tag war ich morgens um fünf auf der Toilette gewesen und danach nicht mehr. Der viele Kaffee tat ein Übriges.

Um halb elf meldete sich meine Blase das erste Mal. Und zwar resolut drängend. Damenhaft nahm ich die Beine zusammen und versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Von Zeit zu Zeit stand einer der Herren auf, entschuldigte sich kurz "for the necessary" und ging aufs Klo. Neiderfüllt sah ich es...

Meine Konzentration ließ nach, ich musste öfter nachfragen, weil meine Gedanken sich mehr und mehr in Richtung plätschernde Bäche und rauschende Wasserfälle bewegten.. Ich musste immer dringender.

Gegen halb zwölf saß ich kerzengerade auf meinem Stuhl, die Schenkel fest zusammengekniffen und starrte die Uhr an der Wand an. Feine Schweißperlen überzogen meinen ganzen Körper. Das Drängen wurde immer heftiger. Lange konnte ich nicht mehr stillsitzen.

Inzwischen hatte ich damit begonnen, meine Beckenbodenmuskeln rhythmisch zusammenzupressen.
ENDLICH erhob sich die Meute und es sollte ins Casino gehen. Ich stand auf und musste mich sehr zusammennehmen, um nicht die Beine zu kreuzen. Mein Chef kam auf mich zu und bedankte sich für die Präsentation. Ich betete, dass er sich kurz fassen möge. Irgendwann murmelte ich etwas Unverständliches und drängte aus der Tür in den Flur. Damentoiletten rechts runter... OHA, noch 10 Meter. Ich ging gestelzt und verkrampft den Flur entlang... Bitte, jetzt niemandem begegnen, der etwas von mir wollte! Ich hatte Glück und erreichte die Tür, drückte die Klinke herunter und war am Ziel meiner Wünsche. Dachte ich.

Alle drei Kabinen waren besetzt!

Entsetzt starrte ich auf die geschlossenen Türen. Rechts neben den Kabinen war eine Nische. Ich stellte mich dorthin, kreuzte die Beine und wartete, eine Hand fest gegen meinen Slip gepresst. Drinnen ließen sich die drei Frauen Zeit.

Verzweifelt musste ich feststellen, dass ich nicht mehr anhalten konnte. An meinen Fingerspitzen fühlte ich es feucht werden.. es kamen schon die ersten Tropfen! Da sah ich vor mir zu meinen Füßen das Ablaufsiel. Blitzschnell rollte ich meinen Mini hoch und hockte mich breitbeinig über den Abfluss. Keine Chance, den Slip runterzuziehen... Ich fühlte, wie es heiß aus mir herausschoss.. Stöhnend vor Erleichterung strullte ich durchs Höschen..

In diesem Moment ging eine der Kabinentüren auf und die Sekretärin des Personalchefs erschien! Sie stand direkt vor mir und sah mir staunend zu. Ich hoffte inständig, sie würde nicht bemerken, dass ich meinen Slip noch anhatte. "Oh, das war aber dringend!" meinte sie freundlich.
Ich hockte nur da, mit knallrotem Kopf und pisste. Es hörte überhaupt nicht mehr auf.
Da erschien die zweite Lady. Leiterin der Poststelle.
"Ha! Das hab ich auch mal gemacht" sagte sie. "Was soll man auch tun, wenn alles besetzt ist. Manchmal kann man eben nicht mehr warten!" Ich wollte am liebsten sterben. Wenigstens war ich jetzt fertig.
Nun ging auch die letzte Tür auf. Die Chefsekretärin des Werksleiters bekam mich immerhin schon stehend zu sehen.
"Ach, das tut mir leid!" meinte sie mitfühlend.

Mir erst!

Doch was nun kam, hatte ich nicht erwartet. Die drei Frauen, sonst echte Zicken, zeigten sich von ihrer allerbesten Seite.
"Sie müssen doch nicht rot werden. Das ist doch jeder von uns schon mal passiert. Nun ziehen sie mal den nassen Slip aus. Den waschen wir schnell durch. Ich hab noch einen im Büro, den hol ich mal eben" verkündete die Personalreferentin und verschwand, um wenig später mit einem trockenen Slip in der Handtasche zurückzukehren. In der Zwischenzeit unterhielten mich die Postdame und die Chefsekretärin mit Erlebnissen aus ihrem Arbeitswelt.

"Ich habe mal mitten in einer Konferenz in die Hose gemacht" erzählte die Sekretärin. "Es war so dringend und ich dachte, wenn ich nur ein ganz klein wenig rauslasse, dann könnte ich noch anhalten. Na, da hatte ich mich getäuscht. Als es lief, konnte ich es nicht mehr aufhalten. Und dann saß ich da, der Rock war hinten ganz nass. GOTT, war das peinlich!" Ich traute meinen Ohren nicht. "Und dann?" fragte ich atemlos. "Ja, was schon. Von den anderen hat mich niemand daraufhin angesprochen. Ich bin rausgerannt und hab mich eine Woche krankschreiben lassen. Schamkrank!" Sie lachte.

Inzwischen hatte ich mein Höschen gewaschen und hielt es unter den Trockner.

In das Dröhnen hinein erzählte die Postlerin: "Ich hatte mal Telefondienst und meine Ablösung stand im Stau. Ich konnte nicht weg... und da hab ich in meiner Not einfach in den Papierkorb gepinkelt - während ich telefonierte! Mein Höschen war klitschnass.."

Ich hätte die Mädels alle umarmen können.

Nachdem ich noch kurz in einer Kabine war, mich getrocknet und den frischen Slip angezogen hatte, sind wir zu viert ins Casino gegangen. Am Ende der Mittagspause waren wir alle per Du.

Bis heute haben wir ein geradezu prachtvolles kollegiales Verhältnis bewahrt...


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