Die keusche Marianne


Es begab sich zu der Zeit der großen Schlachten im alten Lotharingen, dass sich auf dem Schlosse derer von Beauregard eine gar seltsame Geschichte zutrug...

Diese Mär wird nicht in den Annalen erwähnt, noch hat sie Eingang in die Historienbücher gefunden. Verwundern wird Euch das nicht, wenn Ihr erst hört, was sich ereignete.

Der alte Fürst De Beauregard hatte seine Frau im Wochenbett verloren, wo sie ihm sein einziges Kind geboren hatte, das Mädchen Marianne. Marianne wurde vom Fürsten gar wohl gehalten. Da er keinen Sohn sein eigen nannte, unterwies er sie in allerlei Kriegskünsten und lehrte sie, sich stolz und mannhaft zu betragen. Trotz dieser Erziehung hatte Marianne nichts Burschenhaftes an sich. Sie ließ ihr schwarzes Haar lang wachsen und trug es in einem mächtigen Zopf, der ihr feines Gesichtchen umrahmte. Rotwangig und frisch bezauberte sie alles Volk, das ihr begenete.

Eher klein von Wuchs, zeigte sich doch früh ihre Weiblichkeit. Marianne trug aus praktischen Erwägungen gern Lederhosen und enge Westen. Schon mit 16 Lenzen war ihr Anblick im Stande, Männer in Verlegenheiten zu bringen. Sie maß sich gern mit den Knappen ihres Vaters im Bogenschießen und im Reiten. Und obwohl man sie zunächst in ihren Kindertagen großzügig gewinnen ließ, verlor sie nie den Ehrgeiz, ihre Sache gut zu machen. Und so kam es, daß die Jungfer Marianne zu einem ernsthaften Konkurrenten werden konnte, wenn die Tournamente stattfanden.

Niemand wagte, den Fürsten auf die Unschicklichkeit aufmerksam zu machen, die es darstellte, wenn seine Tochter unbekümmert an den Männerspielen teilnahm.

Fürst De Beauregard ignorierte nach Kräften die Tatsache, dass es sich bei Marianne um ein junges Mädchen handelte und nicht um einen Mann.

Und so kam es, dass auch niemand sich der Jungfer annahm, als diese langsam in ein Alter kam , in dem sich romantische Neigungen und gewisse Gelüste und Gefühle einstellten, die Frauen und Männer unterscheiden. Marianne gewahrte mit nicht gelindem Erschrecken, dass sie in Verlegenheit geriet, wenn sie mit einem Mann allein in einem Raum war. Sie konnte sich nicht erklären, woher die Unruhe kam, die sie so manche Nacht nicht schlafen ließ; die Träume, aus denen sie verwirrt und erregt erwachte.

Die alte Köchin Louise, die ihr vor Jahren den Schrecken nahm, als Marianne eines Morgens in blutbefleckten Laken erwachte, war längst gestorben. Am gesamten Hof war keine Frau mehr zugegen.

Und doch gab es jemanden, der sehr wohl wusste, wie es um Marianne stand.

Dieser junge Mann war erst seit einigen Monaten am Hof. Als Rittmeister eingestellt unterstanden ihm die Stallungen. Täglich begegnete er der Jungfer, und mit klarem Blick erkannte er ihren Zustand. Gleichzeitig entbrannte er in heißer Liebe zu ihr. Keinen Blick wandte er von ihrer Gestalt, wenn sie ihm unter die Augen kam. Wie anmutig sie sich bewegte! Nicht geziert, wie die Komtesschen an den anderen Fürstenhöfen - ganz natürlich betrug sie sich. Und hatte keine Ahnung, wie es auf den jungen Marceau wirkte, wenn sie, ihren festen prallen Hintern stramm in der Wildlederhose verpackt, vor ihm zu den Rössern ging. Wenn sie sich vom Pferd helfen ließ und ihr schwellender Busen fast die Weste sprengte.. Und dann dieser Augenaufschlag! Ohne falsche Absicht, ohne jeden Arg. Wie sie errötete, wenn er sie berührte! Marceau wurde fast wahnsinnig.

Nacht für Nacht lag er wach und verging fast vor Verlangen. Aber es gab keinen Ausweg. Er war nur ein einfacher Rittmeister. Sie die Fürstentochter. Allerdings, wenn sie ihren Vater sehr bäte.. Marceau wusste genau, dass der Alte seiner Einzigen keinen Wunsch abschlagen würde. Nur: wie sollte er das anstellen, dass Marianne ihn erwählte, bevor er ihre Ehre beflecken musste? Marceau ersann einen Plan....

In jeder freien Minute werkelte er in den Stallungen an einem besonderen Sattel für Marianne. Die Jungfer ritt wie ein Mann, breitbeinig, nicht wie die Damen bei Hofe sonst in einem speziellen Damensattel, der es ihnen erlaubte, die Beine züchtig zusammen zuhalten. Diesen Männersattel nun versah Marceau mit Löchern in einer Reihe, in der Mitte der Sitzfläche, von vorn nach hinten durchgehend. Dann baute er ein festes Brett mit einem Dorn, der genau in eines dieser Löcher passte. Steckte man das Brett in den Sattel, so ergab sich eine Art kleiner Lehne, gegen die Marianne ihren Hintern pressen konnte. Große Sorgfalt verwendete Marceau auf den Sattelknauf, dessen Übergang in die Sitzfläche er genauestens aufpolsterte.

Als dies Werk getan, schlug er Marianne einen langen Ausflug vor. Er machte sie mit dem Sattel vertraut und bekundete, dass dessen besondere Form Mariannes Sitzhaltung verbessern sollte. Und so brachen sie im Morgengrauen auf. Marceau half der Jungfer in den Sattel und wies sie an, sich so weit nach vorn zu setzen, wie irgend möglich. Dann befestigte er das Brett. Marianne saß nun, ihre Scham fest gegen den Knauf gepresst, von hinten durch das Brett gestützt, eng wie in einem Schraubstock.

Die Pferde hatte der Rittmeister mit Bedacht gewählt. Zwei ältere Rappen, nicht ohne Feuer, aber gleichmäßig im Gang. Nun saß auch er auf und die Rösser trabten los, in den Wald.

Nach einer Weile zeigte sich, das der Plan Gestalt annahm. Sie ritten nebeneinander. Mariannes Hügel rieb sich mit jeder Bewegung des Pferdes an der Polsterung des Knaufs. Ihre Wangen röteten sich zusehends. Sie hielt sich mit beiden Händen am Sattelknauf fest. Marceau konnte förmlich sehen, wieviel Lust sie empfand. Doch bevor ihre Gefühle sie übermannen konnten, hielt er die Pferde an. "Wir werden jetzt erstmal etwas trinken, Jungfer Marianne. Der Ritt wird noch lang." Mit diesen Worten zog er einen Lederschlauch mit Wein hervor und reichte ihn dem Mädchen. Sie trank gehorsam. Marceau beobachtete sie genau. Sie war unruhig, fahrig. Fast ließ sie den Schlauch fallen, als sie ihn zurückgeben wollte. Der Rittmeister hoffte, das die dem Wein beigemischten Wachholderessenzen seinen Plan unterstützen würden.

Dann endlich ritten sie weiter... Marianne genoß die sanfte Folter des Sattels sichtlich. Sie schloss ab und zu die Augen und ihr Atem ging kürzer. Wieder ließ Marceau anhalten. Seit der letzten Rast war eine halbe Stunde vergangen. Er hieß sie trinken und bemerkte, dass ihre Schenkel leicht zitterten. Diese Pause dehnte er absichtlich aus, damit Mariannes Lust etwas abflauen konnte.

Als sie weiterritten, entfaltete der reichlich genossene Wein seine Wirkung. Das Mädchen begann, nervös am Zaumzeug zu zerren. Marceau musste in die Zügel greifen, damit das Pferd seinen gleichmäßigen Gang bewahrte. "Was ist Euch, Jungfer?" fragte er. Marianne wurde sehr rot im Gesicht. "Es ist nur.. wann steigen wir denn mal ab?" Der Mann neben ihr unterdrückte jegliche Regung in seinem Gesicht und meinte "Nun, zu langen Ritten gehört auch eine gewisse Beherrschung. Ich kann mir schon denken, warum Ihr abzusteigen wünscht. Auch ich verspüre einen bestimmten Drang. Aber es gehört zum Handwerk des Ritters, auch diesen Drang lange auszuhalten." Marianne biss sich auf die Unterlippe und schwieg.

Marceau bemerkte sehr wohl, in welcher Not die Jungfer war. Eingezwängt in die Konstruktion des Sattels, mit jeder Bewegung des Rosses bis aufs Äußerste gereizt, dazu der Druck ihrer vollen Blase, kurz, es konnte nicht mehr allzu lange dauern. Zu seinem Erstaunen hielt sich Marianne noch fast eine Stunde lang. Ihre Bewegungen wurden unkontrollierter, sie seufzte leise und Marceau sah, wie sie ihren Hügel immer verzweifelter gegen den Knauf presste. Unerbittlich rieb das feste Lederhorn ihre empfindlichste Stelle. Endlich endlich endlich kam es ihr. Marianne bog den Rücken nach hinten durch und stöhnte "Aaaaajjjjjaaaaooooh......" Im letzten Moment verhinderte der Rittmeister, dass ihr Pferd vor Schreck durchging. Und dann kam es! Marceau sah genau hin: zwischen ihren schönen Schenkeln wurde es dunkel... der Fleck breitete sich aus. Das Leder begann zu glänzen und schließlich drückte sich ihr Saft durch die Hose..lief auf den Sattel und an ihren Beinen hinab.

Sofort stieg er ab und half dem Mädchen vom Pferd. Ganz hilflos und verwirrt stand sie neben ihm. Er musste sie halten, sonst wäre sie gefallen. "Marianne, Marianne, war es denn SO schlimm?" fragte er. Sie nickte erst stumm, doch dann schüttelte sie den Kopf. "Es tut mir leid, dass ich nicht so mannhaft bin wie Ihr" sagte sie leise. Doch Marceau strich ihr durch's Haar. "Marianne, ich will Euch nicht mannhaft haben. Ihr seid gerade eben so sehr Frau gewesen. Wie gern würde ich Euch jeden Tag, jede Nacht derartige Gefühle bereiten, und noch viel viel schönere dazu!" Hierbei sah er sie an, mit einem Ausdruck so wahrhafter Liebe, dass ihr Herz schmolz. "Nur müsst Ihr Eurem Vater versichern, dass ich Euch nicht berührt noch verführt habe. Sondern dass Ihr aus freien Stücken und aus Eurer eigenen Herzensbewegung heraus mich zum Manne wünscht."

Marianne war es, als sei ein Schleier von ihren Augen gerissen worden. Sie erkannte mit einem Mal sehr wohl das Spiel Marceaus. Und sie spürte aus tiefstem Herzensgrunde, dass sie gut mit ihm fahren würde, mit dem erfindungsreichen Rittmeister, der ihre Sehnsucht so genau erfasst hatte.

Am Schloss angekommen, wechselte sie die Kleidung und suchte unverzüglich ihren Vater auf. Der alte Fürst kannte seine Tochter immerhin so gut, dass er wusste, wann sie log. Und so glaubte er ihr, als sie ihm schwor, dass Marceau sie weder berührt noch verführt habe. Und sie ihn aus eigener Herzensbewegung zum Manne wünschte.

Und natürlich gab er nach.


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