Der Apfelbaum


Prolog:
Diese Geschichte ist die Fortsetzung einer meiner ersten Stories auf diesem Board: "Die Assistentin". Obwohl die folgende Story auch für sich gelesen werden kann, empfehle ich, "Die Assistentin" nochmal zu lesen, bevor man sich die Fortsetzung gönnt.

Seit ihrer ersten Begegnung auf der Luftfahrtmesse in Farnborough hatten sich Axel und Laura einige Male wieder gesehen - rein geschäftlich natürlich, welches Axel lebhaft bedauerte. Insgeheim hatte er gehofft, der ungewöhnliche Verlauf ihres ersten Zusammentreffens würde einen Einfluss auf die weitere Entwicklung ihrer Beziehung haben. Allerdings hatte Axel unterschätzt, dass er es mit einer Erz-Engländerin zu tun hatte - die schlicht so tat, als wäre nie etwas geschehen. Freundlich und vertraut waren sie miteinander, schon wahr, dennoch wünschte er sich mehr.

Axel seufzte. Damals, auf dem Messegelände, da war etwas mit ihm passiert. Er hatte vorher keinen blassen Schimmer gehabt, wie sehr eine Frau in allerhöchsten Nöten ihn erregte - vor allem, wenn sie verzweifelt bemüht war, sich nichts anmerken zu lassen. Und dann das Finale! Zärtlich erinnerte sich Axel an die Bäche, die ihr die nylonbestrumpften Beine entlanggelaufen waren. Dieses Bild hatte sich eingeprägt; er hatte sogar geträumt davon.
Doch Laura schien entschlossen, dass ihr etwas Vergleichbares nicht wieder passieren dürfte. Obwohl Axel zunächst versucht hatte, sie in prekäre Situationen zu bringen, musste er bald einsehen, dass sie gewappnet war. Sie trank nicht mehr soviel Kaffee, ging immer rechtzeitig auf die Toilette - kurz: es schien aussichtlos. Axel gab es endlich auf. Immerhin genoss er das Zusammensein mit ihr auch so.

Und dieses Wochenende sollte ihre recht sachliche Beziehung endlich etwas weniger dienstlich werden. Laura war die Woche über in Berlin auf der ILA gewesen, genau wie Axel. Sie hatten sich dort schon einige Male auf einen Drink getroffen und Axel hatte Laura einen Tag vor Messe-Ende vorgeschlagen, den Rückflug um zwei Tage zu verschieben und am Sonntag erst zu fliegen. Bis dahin sei sie eingeladen, auf seinem großen Resthof bei Hamburg, Gästezimmer inklusive, Sauna, Pool - alles da - und vor allem: Der Garten! Beide hatten sie Erholung nötig und Laura willigte gern ein.

Freitag Abend fuhren sie los. Axels Hoffnungen auf etwas Desperation im Auto zerstoben. Laura war im Hotel nochmal auf der Toilette gewesen und sie kamen auf der Autobahn glatt durch. Noch nicht mal auf den Freitagnachmittagsstau konnte man sich verlassen, knurrte Axel innerlich.
Der Hof lag hinter Rellingen, direkt am Segeberger Forst. Eine einsame Idylle eben. Nicht billig, aber Axel brauchte ein Refugium fernab von Flughäfen und seinem Job. Mit Sorgfalt und Lust hatte er im Laufe der Jahre sein ganzes Geld in das Gebäude und den Garten gesteckt. Es hatte sich gelohnt.
Laura ging staunend durch die hell verputzten Räume, bewunderte die alten Bauernmöbel und die kleinen, sauteuren Gimmicks, die Axel sich mit Bedacht geleistet hatte: die Sauna, den Kamin. Fast schade, dass es mitten im Spätsommer war und sehr heiß.

Laura strahlte, als sie das schöne, große Gästezimmer betrat. Schnell schloss sie die Tür, schmiss ihren Trolley aufs Bauernbett und zog sich um. Raus raus raus aus den Business-Klamotten! Die Pumps und die Nylons flogen auf den Boden. Das blaue Kostümchen folgte postwendend. Laura warf ein dünnes Sommerfähnchen über und schlüpfte in ihre Sandalen. Zwei Minuten später stand eine ganz andere Frau vor Axel.

Er schluckte. Donnerwetter! Sie hatte ihm immer gefallen, und ihr stand das strenge Messe-Outfit. Dies hier aber war einfach nur - schön. Leicht und unbeschwert sah sie aus. "Laura, was hältst du davon, wenn wir jetzt mal in den Garten gehen? Ich stell und was zu trinken auf die Terrasse und wir genießen die Sonne, okay?" Sie nickte fröhlich.

Draußen war es herrlich. Die Sonne spielte zwischen dem Laub der Obstbäume und der Rasen glühte.
Axel und Laura verplauderten bei Zitronenlimo gute zwei Stunden, als er ein wenig Bewegung vorschlug. "Wollen wir etwas spielen? Ich hab ein Federball-Set hier" meinte Axel. Das stellte er sich wunderbar vor: Laura im fliegenden Sommerkleidchen. "Federball?" fragte sie verständnislos, lachte aber auf, als er die Schäger und den Ball hervorzog. "Ah! Badminton! Ja gerne!"

Sie hatten Glück: kein Windhauch war zu spüren. Der Ball flog dahin, wohin sie ihn schlugen. Laura war geschickt und Axel hatte seine liebe Mühe, mitzuhalten. Leider klingelte nach 10 Minuten Spiel im Haus das Telefon. Die Nummer hatten nur bestimmte Menschen, also ging Axel vorsichtshalber rein, um den Anruf entgegenzunehmen. Laura winkte ihm nach und fing an, den Ball auf ihrem Schläger zu balancieren, ihn ab und zu in gerader Linie nach oben zu schlagen, immer höher...

Drinnen lauschte Axel ergeben der Stimme seiner völlig aufgelösten Mutter, die ihm in epischer Breite die neuesten Untaten seines Vaters berichten musste. Mutti war nicht mehr die Jüngste und Axel wusste, wann er das Gespräch abwürgen konnte, ohne dass sie es krumm nahm. Heute war leider nicht so ein Tag. Deshalb machte er Laura durchs Fenster ein Zeichen und verschwand mit dem Hörer außer Sichtweite.

Laura nahm es ihm nicht übel. Mütter können anstrengend sein, das kannte sie von ihrer eigenen Mom.
Aber sie wusste sich zu beschäftigen. Immer höher schlug sie den Ball und zählte innerlich mit, wie oft sie ihn traf, bevor er den Boden berührte.
Wieder probierte sie ihre Grenzen aus und schlug heftig nach oben. Dieses Mal kam der Ball aber nicht wieder runter. Laura hob die Hand an die Augen und entdeckte ihn schließlich im Geäst des Apfelbaumes über ihr. Sie wäre nicht das englische Vorstadt-Mädel gewesen, wenn sie das aus der Ruhe gebracht hätte. Gleichmütig zielte sie und warf den Schläger hinterher. "Wwwusch" rauschte es kurz - und der Schläger hing ebenfalls fest.

Nach kurzem Nachdenken raffte Laura den Saum des Kleides und machte sich an den Aufstieg. Sie war als Kind oft in Bäume geklettert und Apfelbäume waren zum Klettern gemacht. Geschickt griff sie nach den Ästen über ihr und hangelte sich am Stamm hoch. Bald war sie über mehrere Astgabeln ihrem Ziel auf etwa einem Meter nahe gekommen. Sie hing jetzt auf gleicher Höhe wie Ball und Schläger, lockere vier Meter über dem Rasen. Beherzt griff sie nach dem Hauptast, an dessen Ende das Spielgerät im Laub hing, und schüttelte wie wild. Ihre Bemühungen hatten schließlich Erfolg und Schläger plus Ball purzelten auf den Rasen zurück.

Gerade als sie sich auf den Rückweg machen wollte, gab es einen lauten, sehr unheilverkündenden Knall. Der dicke Ast, auf dem sie bäuchlings lag, gab plötzlich ein Stück nach. MIST! Offenbar hatte sie ihr Erwachsenengewicht unter- und ihre Kletterkünste überschätzt. Der Ast war angebrochen. Jetzt nur keinen Fehler machen!
Doch jede ihrer Bewegungen wurde vom Baum mit hässlichem Knirschen quittiert. Laura bekam es mit der Angst zu tun. Am Besten blieb sie ganz ruhig liegen und wartete auf Axel. Der musste ja irgendwann wiederkommen.

Im Haus sah es nicht nach baldigem Telefon-Ende aus. Mutti hatte inzwischen das Stadium "herzerweichendes Schluchzen" erreicht und Axel tröstete pflichtschuldig. Obwohl Laura ihn mittlerweile laut rief, bekam er außer Mamas Seelenpein nichts mit.

Die Zeit verrann. Laura stellte fest, dass das Holz des Astes unangenehm auf ihre Blase drückte. Immerhin lag sie auf dem Bauch. Einem Bauch voller Zitronenlimo, wie sie ärgerlich dachte. Das Spiel hatte sie völlig vergessen lassen, dass man ab und zu doch mal aufs Klo gehen sollte und außerdem gab sie grundsätzlich nie dem ersten Ziepen nach. Laura war eine Freundin der disziplinierten Körperbeherrschung und war stolz darauf, nicht alle naselang zur Toilette zu müssen, wie andere Frauen mit weniger trainierten Blasenmuskeln. Damals in Farnborough, das war etwas anderes gewesen. Die stundenlange Autofahrt, ihr unerbittlicher Chef. Sie hatte sich das lange nicht verziehen, dass sie derart außer Fassung geraten war und dann schließlich vor allen Leuten... Laura schwitzte. Nicht schon wieder so eine Situation! Und vor allem: nicht schon wieder vor Axel! Sie hatte die letzten Jahre akribisch versucht, den Eindruck, den er damals von ihr bekommen haben musste, wieder wettzumachen. Auf keinen Fall durfte er etwas b
emerken.

Doch je mehr sie sich mit dem Thema befasste, desto nötiger musste sie pinkeln. Vor allem: sie konnte dem stetig wachsendem Drang überhaupt nichts entgegensetzen. Ihre Schenkel hingen rechts und links vom Ast. Mit der Hand kam sie nicht zwischen die Beine und wibbeln und juckeln durfte sie schon mal gar nicht - dazu war die Gefahr, abzustürzen, wenn der Ast doch plötzlich ganz brechen sollte, viel zu groß.
Laura biss sich auf die Unterlippe und konzentrierte sich auf ihre Beckenbodenmuskeln, die sie mit aller Kraft zusammenkniff.

Im Haus war es Axel inzwischen gelungen, seine Mutter einigermaßen zu beruhigen. Endlich konnte er das Gespräch beenden. Erleichtert ging er auf die Terrasse und blickte über den Rasen. Wo war Laura? "Aaaaaxel, komm bitte schnell" rief es drängend von irgendwo oben. Mit einem Blick erkannte er die Situation. Der Ast, auf dem Laura lag, war zur Hälfte durchgebrochen. Er rannte. Unter ihr angekommen reckte er sich und bekam einen Knöchel zu fassen. "Stell dein Gewicht auf meine Schulter, heb das andere Bein über den Ast und setz dich auf meinen Rücken!" kommandierte er. Laura zögerte unglücklich. Ob ihre Blase das aushielt? Aber es half ja nichts. "Mach schon!" rief der Mann unter ihr. Laura spannte die Bauchmuskeln an und schwang ihren Leib über den Ast. Sie rutschte mit dem Fuß von Axels Schulter ab, bekam aber mit den Händen von hinten seine Stirn zu fassen und SCHWUPPS! saß sie ihm buchstäblich im Nacken. Keine Sekunde zu früh, denn der Ast brach nun endgültig ab.
Allerdings dann doch einige Sekunden zu spät - weil: ja nun, weil durch die Muskelanspannung im Unterbauch Lauras schöner Plan vom Anhalten zunichte gemacht wurde.

Während Laura leise jammerte "Oh NO! Not again..." spürte Axel es an seinem Hals: ihre warme Muschi im Baumwollslip, warm und feucht. Feucht? Nein, NASS!
Er fühlte es in seinen Nacken rinnen, heiß und druckvoll. Laura schwieg entgeistert. Immer stärker wurde der Strom, benetzte seine Schultern, durchnässte sein Hemd und lief ihm den ganzen Rücken entlang hinten in seine Hose. Axel griff Lauras nackte Beine und hielt sie. Er schloss die Augen und genoss den Moment.

Der Stoff seiner Kleidung klebte ihm am Körper. Es dampfte geradezu und ein herrlicher Duft stieg ihm in die Nase. Lauras Gewicht machte ihm nichts aus; um nichts in der Welt hätte er sie jetzt runtergelassen.

Sie bat auch nicht darum. Laura staunte über seine Reaktion. Wie fest er sie hielt! Nun streichelte er ihr sogar die Beine. Nach einer gefühlten Ewigkeit versiegte die Quelle. Sanft ließ Axel Laura nun doch herunter. Sofort nahm er sie in die Arme und küsste sie auf die schamrote Wange. "Du bist die wundervollste Frau der Welt" flüsterte er ihr ins knallrote Ohr.

Dieser Nachmittag änderte das Wesen ihrer Beziehung allerdings von Grund auf :-).



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