Fatal


Marion hasste es, zu müssen. Sie hasste es wirklich. Deshalb passierte es ihr auch so gut wie nie.
Sie würde sich nicht einen Kinobesuch dadurch versauen, dass sie den halben Abend unbehaglich auf dem Klappsessel herumrutschte, oh nein, sie nicht. Auch auf lange Autofahrten war sie bestens vorbereitet. Vorher keinen Tee oder Kaffee. Nur etwas Wasser, wenn der Durst sehr groß war. Sie empfand den Füllgrad ihrer Blase als ihre absolute Privatsache. Niemals würde sie jemanden wissen lassen, dass sie gerne eine Toilette aufsuchen würde.
Marion hätte sich eher die Zunge abgebissen.
Also ließ sie es gar nicht soweit kommen. Der Gedanke, sie würde dringend pinkeln müssen und könnte ihren Zustand nicht für sich behalten, erschreckte sie zutiefst. Dass sie anfangen würde, herumzuzappeln etwa, und dieses Zappeln würde jemanden darauf aufmerksam machen, dass ihre Blase zum Bersten voll war, dass sie kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren, die Kontrolle - das durfte einfach nicht sein! Was würde man von ihr denken!

Was SIE von Frauen dachte, die sich so benahmen, war klar. Wenige Dinge brachten Marion derart in Wut, wie disziplinlose Frauen, die auch noch...

Letztes Wochenende zum Beispiel.
Marion war mit der Clique unterwegs in der Stadt gewesen. Sie waren keine zehn Minuten aus der U-Bahn raus, da hatte Petra lautstark verkündet: "Na hoffentlich sind wir bald im Kaiserkeller und es gibt keine Schlangen vorm Frauenklo! Ich muss so dringend, es schwappt schon bei jedem Schritt in der Blase!" Marions Wangen hatten gebrannt vor Scham. Petras Ausspruch hatte dafür gesorgt, dass ihr plötzlich die ungeteilte Aufmerksamkeit der gesamten Truppe sicher gewesen war. Kein Mensch mehr hatte über das anstehende Konzert im Kaiserkeller geredet - nein - alle Gedanken aller Anwesenden waren bei Petras Befindlichkeiten gewesen. Petra hatte das Ganze noch zusätzlich angeheizt, indem sie den gesamten Weg bis zum Kaiserkeller herumgejammert hatte und zwischendurch immer mal wieder mit gekreuzten Beinen stehen geblieben war.

Ungehörig, schambefreit, obszön und eitel - so empfand Marion ein derartiges Benehmen.
Ihr selbst war das komplett fremd. Nach dem Konzert hatte sie sich deshalb Petra vorgeknöpft. "Was sollte das denn vorhin aufm Herweg?! Wir waren von Dir zuhause bis hier keine Stunde unterwegs und Du machst so ein Riesentheater von wegen Pinkeln müssen! Bist Du denn vorher nicht gewesen? Musst Du alle Leute mit Deiner vollen Blase belästigen? Ich hab mich fast totgeschämt für Dich!"
Petra guckte verblüfft. "Wieso regst Du Dich denn so auf? War doch nix los! Außerdem macht das doch auch Spaß..."
Nun war es an Marion, ein verblüfftes Gesicht zu machen.
Über diesen Satz von Petra musste sie später öfter nachdenken. Es ließ ihr keine Ruhe. Sie wollte wissen, was dahinter steckte. War nun Petra schräg drauf oder sie selbst?
Marion begann ganz vorsichtig, ihre Freundinnen zu befragen.
Manche reagierten genau wie sie und sagten ihr, dass auch sie Petras Auftritt unmöglich fanden.

PIxie jedoch traf Marions wunden Punkt ohne Anlauf. "Marion, kann es sein, dass Du da ein Ding am Laufen hast?" Beide kannten sich schon eine lange Zeit. PIxie durfte so mit Marion reden, keine Frage.
Sie saßen zu zweit in Marions Bude und Pixie nutzte die seltene Gelegenheit, mit ihrer Freundin Tacheles zu reden. "Marion, nur mal so: was wäre denn, wenn andere merken würden, dass du mal nötig pieschern musst?" Marion wurde rot, wie immer bei dem Thema. "Es gehört sich einfach nicht! Das tut man nicht, man zeigt so was nicht. Das ist so billig! Das ist das Gleiche, als wenn ich mich mitten aufm Rathausmarkt nackt ausziehen würde, nur damit alle gucken!"

Pixie goss Marion Rotwein nach. "Soso. Nackt ausziehen. Marion, was empfindest du eigentlich genau, wenn du mal musst?" Marion dachte nach. Dann meinte sie zögernd: "Kommt drauf an. Wenn mir das draußen passiert, dann mach ich, dass ich schnell und unauffällig auf eine Toilette komme. Ich merke dann, dass die Blase voll ist und das ist mir unangenehm. Das darf ja niemand mitkriegen." Pixie sah Marion an. "Wieso darf das niemand mitkriegen? Das ist doch etwas ganz Natürliches, dass der Mensch ein paar Mal am Tag pinkeln muss..." Hitzig unterbrach Marion sie: "Sex ist auch was ganz Natürliches! Trotzdem treib ich es nicht mitten auf der Straße und sag vorher noch allen Bescheid, dass es gleich soweit ist!!" Erschrocken hielt sie inne. Pixie nickte ernst. "Da haben wir es ja schon, Marion. Wenn du geil wirst verlierst du die Kontrolle und wenn du dringend musst, dann ist es fast ähnlich, nicht wahr?
Du weißt, dass du dem Körper irgendwann nachgeben musst - und willst das niemanden merken lassen..."

In diesem Licht betrachtet, sah die Sache allerdings anders aus, als bisher. Marion war zwar durchaus selbstbewusst, aber nicht stur. Pixie könnte möglicherweise Recht haben. Sie lächelte leicht. "Stimmt, Pixie. Wenn ich zu Hause vorm Computer sitze, dann gehe ich ja auch nicht sofort, wenn ich mal muss, im Gegenteil."
"Im Gegenteil?" Pixie sah Marion fragend an. Marion meinte: "Jawohl: Im Gegenteil. Ich warte manchmal echt drei Stunden vom ersten Müssen bis zum Klogang. Das ist ja auch wirklich sehr ... geil ..., das beiläufige Schaukeln aufm Stuhl - guckt ja keiner..."

Pixie sah auf die zwei Flaschen Rotwein, den beide den Abend über geleert hatten. "Wetten, du traust dich nicht, jetzt mit mir raus zu gehen, mit voller Blase und dich, wenn es gar nicht mehr geht, einfach ins Gebüsch zu hocken?" Marion schnappte nach Luft. "Das ist nicht dein Ernst!" Pixie grinste. "Na und OB das mein Ernst ist! Wenn dich diese Spontankur nicht heilt, dann weiß ich auch nicht!" Pixie wusste, dass Marion durch den Wein mutiger war als sonst und dieser Umstand musste ausgenutzt werden.
Bevor Marion ganz klar war, was ablief, hatte Pixie sie schon durch die Haustür ins Freie geschoben. Pixie schloss noch kurz ab und wedelte ihrer Freundin mit dem Hausschlüssel vor der Nase herum. "DEN hab ich jetzt!"
Marion protestierte: "Ich hab keine Jacke mit und keine Handtasche!" "Brauchst du auch nicht. Es ist warm genug und wir wollen ja nun garantiert in keine Kneipe gehen!" Mit diesen Worten marschierte Pixie los, Richtung Park. Marion stolperte hinterher. Sie war aufgeregt und nervös, denn Pixie hatte den richtigen Moment abgepasst. Marions Blase war randvoll. Das feine Stechen in ihrem Unterbauch, der Druck, Pixies Plan - das alles war fast zuviel für Marions Nerven.

Endlich waren sie im Park angekommen.
"Na Marion, musst du mal?" fragte Pixie frech. Marion nickte. Sie stand unbehaglich auf dem Weg und mochte nicht weitergehen. "Dann SAG es doch endlich!" forderte Pixie sie auf. Marion atmete heftig. Schließlich flüsterte sie fast unhörbar: "Ich muss mal..." Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, durchlief sie eine Welle von Geilheit. Marion keuchte.
Langsam gingen sie weiter. Ein Pärchen kam ihnen entgegen. Marion versteifte sich beim Gehen vor lauter Beherrschung. Gerade als die beiden auf gleicher Höhe waren, fragte Pixie laut "Marion, kannst du denn noch anhalten? Nicht, dass du dir gleich in die Leggings piescherst..." DAS Pärchen guckte neugierig und drehte sogar die Köpfe um, als sie vorbei waren. Marion verging fast vor Peinlichkeit - und geil war es, geil.

Der Druck wuchs von Minute zu Minute. Marion spürte, wie ihr Schauer über Rücken und Arme liefen. Sie hatte begonnen, ihre Scheidenmuskeln zusammenzukneifen, zu lockern und wieder anzuspannen, mit jedem Schritt.
Pixie beobachtete ihre Freundin genau. Sie sah die Anzeichen der Lust in Marions Gesicht, das Zucken um die Augen. "Marion?" fragte sie lauernd. "Marion, weißt du eigentlich, dass ich mir seit zehn Minuten beinahe das Höschen nass mache? Ich muss doch auch so und dass es dir genauso geht, macht mich kirre, ooooh, ich muss mich hier auf die Bank setzen, sonst läuft es gleich..." Mit diesen Worten zog Pixie Marion auf eine Bank. Sofort schlug Marion die Schenkel übereinander und kniff die Beine zusammen. Diesmal musste Pixie sie nicht mehr auffordern. "Oooooh" stöhnte Marion "Oooooh, ich MUSS so nötig, ich MUSS so nötig, ich MUSS so nötig, ich kann gleich nicht mehr, ooooh..."

Sie wibbelte jetzt in schnellem Rhythmus vor und zurück. Ihre Augen waren geschlossen. Wogen von Geilheit fluteten in ihr hoch, ihr Herz raste, ihr Atem ging stoßweise. Sie hörte ihre Freundin neben sich, die ebenfalls im leisen Singsang des Pissenmüssens vor sich hin flüsterte: "Boah, ich muss pieschern, ich muss pissen, ich muss so dringend, gleich... gleich..."

Klopfend und mit einem überwältigend hinreißenden Ziehen wallte Marions Orgasmus hoch. Sie krümmte sich vor lauter Lust. Pixie brauchte nur wenig länger. Danach sahen sich beide Frauen mit offenem Mund an. Sie hatten aufgehört, zu wibbeln und zu schaukeln - trotzdem machten sie sich nicht in die Hose. Mühsam gewannen sie ihre Körperbeherrschung wieder zurück. "Holla, das war ja gigantisch..." murmelte Marion. Pixie nickte.

"Jetzt muss ich aber unbedingt pinkeln!" stellte Marion fest und erhob sich von der Bank. Sofort kreuzte sie die Beine. "Ich geh mal kurz zum Spielplatz rüber, da sind Büsche! Du kommst sicher mit?" Pixie schüttelte den Kopf und blieb sitzen. Ihre Hand war zwischen ihren Schenkeln verschwunden. "Marion, das geht nicht. Da sind jetzt überall knutschende Teenies." Pixie griff sich unters Kleid und zog ihren Slip runter. Gar nicht so einfach im Sitzen und mit der anderen Hand zwischen den Beinen - aber sie schaffte es irgendwie. Dann zog sie das Kleid hinten hoch und bevor Marion wusste, was Pixie vorhatte, hörte sie es bereits herzhaft zischen. Pixie pisste hingebungsvoll durch die Bankbretter auf den Kies. Das Geräusch gab Marion den Rest.

Sie konnte einfach nicht mehr. Ihr Höhepunkt war immer noch nicht ganz vorbei und sie konnte der totalen Muskelentspannung, die dem Orgasmus folgte, auch ihren noch so festen Willen nicht mehr entgegen setzen. Schwallweise kam es. Der Stoff der Leggings wurde heiß und nass, es lief unaufhaltsam ihre Schenkel hinunter. Marion legte fassungslos ihre Hand auf ihren Hügel - ihre Finger wurden feucht, es rann und rieselte, tropfte und lief, in immer neuen Schüben und von einem wonnigen Wohlgefühl begleitet, das Marion bis dato nicht gekannt hatte.

Pixie, die inzwischen fertig war und ihren Slip wieder hochgezogen hatte, betrachtete sich interessiert das plätschernde Schauspiel. Marion sah an sich hinunter, den Mund zu einem stummen "OH" geformt.

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Petra hatte ab sofort Ruhe vor Marions bohrenden Fragen.

:-)



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